Umbau / Sanierung Kavaliershaus C, Grosser Garten, Hauptallee 10, 01067 Dresden
Der Grosse Garten ist heute die grösste Parkanlage der Stadt Dresden. Der annähernd rechteckige Grundriss umfasst circa eine Fläche von 1,8 Quardatkilometern. Die Anlage wird durch zwei sich kreuzende Alleen gegliedert. Im Schnittpunkt von Haupt- und Querallee befindet sich das um 1680 errichtete Palais. Der zentrale Barockbau wird von mehreren kleineren Pavillons (Kavaliershäusern) umgeben. Von den ehemals 8 Kavaliershäusern sind heute noch 6 erhalten. Das Kavaliershaus C (Hauptallee 10), an der südöstlichen Ecke des inneren Gartenbereiches gelegen, wurde während des Zweiten Weltkrieges 1945 komplett zerstört und 1954/55 vollständig wiederaufgebaut. Bis 2011 wurde das Kavaliershaus mit je einer privaten Wohnungseinheit im Erd- und Obergeschoss genutzt. Seit 2012 steht das Objekt leer. Aufgrund von Umstrukturierungen im Unternehmen „Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützige GmbH“ ist im Kavaliershaus C die Einrichtung von neuen Büroräumen erfolgt. Ziel war es, mit der Umnutzung den Werterhalt und die Sicherung des denkmalgeschützten Gebäudes zu erreichen. Für die Nutzungsanpassung des Gebäudes sind Instandsetzungs- und Umbaumassnahmen erforderlich. Die Sanierung ist mit möglichst geringem Aufwand und baulichen Eingriffen in die Substanz erfolgt.
Nutzungskonzept
Die ehemaligen Wohneinheiten des Gebäudes sind zu Büroräumen umgenutzt worden. Das Raumkonzept sieht für den Kellerbereich weiterhin die Nutzung als Lagerfläche vor. Im Erdgeschoss wurden neben der Teeküche ein Beratungsraum sowie ein Büroraum neu geschaffen. Die Wohnräume der ehemaligen Wohnung im Obergeschoss wurden zu drei Büroräumen umgenutzt. Das unbeheizte Dachgeschoss verbleibt unausgebaut.
Fassade
Im Rahmen der Sanierungsmassnahmen wurde der Aussenputz inklusive des Anstichs erneuert. Das optische Erscheinungsbild wurde dabei am historischen Vorbild orientiert. Die bestehenden Fensterbänke aus Betonwerkstein wiesen zum Teil mehrfach Risse auf. Trotzdem wurde der Erhalt der Fensterbänke angestrebt. Hierzu wurde eine Abdeckung der beschädigten Betonwerksteine durch titanverzinkte Bleche mit gerollter Tropfkante ausgeführt. Die Eingangstür wurde analog zur Bestandstür erneuert. In gleicher Weise ist mit den Fenstern umgegangen worden. Im Bereich des Sockels und der Eingangstreppe waren vereinzelt Ausbesserungsmassnahmen notwendig.
Innenraum
Die Kellerräume verblieben entsprechend dem Bestand. Aufgrund von Feuchteschäden musste der Putz partiell abschlagen werden. Die Treppenanlage im gesamten Gebäude wurde inklusive der Treppengeländer analog des Bestandes aufgearbeitet. Die Dachdeckung ist erhalten geblieben. Lediglich die oberste Geschossdecke wurde aus energetischen Gründen mit einer aufgelegten Dämmung ausgestattet. Die Bodenbeläge wiesen starke Gebrauchs- und Altersspuren auf. Daher wurden diese im Erd- und im Obergeschoss entfernt. Die Bodenfliesen in den Sanitärräumen wurden durch neue Fliesen ersetzt. Die Linoleumbeläge in den Wohnräumen wurden durch Parkettböden ausgetauscht. Die Wandbeläge in allen Räumen waren mangelbehaftet und nicht erhaltungswürdig. Daher wurden die vorhandenen Tapeten entfernt und die Wände verspachtelt und gestrichen. In den Küchen- und Sanitärbereichen wurden die Wandfliesen durch neue ersetzt. Die Zargen der Innentüren blieben erhalten und wurden aufgearbeitet. Die Türblätter wurden erneuert. Die vorhandenen Kachelöfen im Erd- und Obergeschoss sowie die Deckenlampen wurden demontiert.
Alle Maßnahmen dienen dem Erhalt des Gebäudes.