Kindertagesstätte, Böchingen
Städtebau & Freiraum
Das neue Kinderhaus in Böchingen versteht sich in Kubatur, Dachform und in seiner Materialität als Reminiszenz an die für die Vorderpfalz typischen Tabakscheunen, welche auch in der näheren Region zu finden sind.
Das in Nord-Süd- Richtung langgestreckte Grundstück hat eine Größe von ca. 2.035 m2. Es bildet den östlichen Abschluss und Auftakt des neuen Wohnquartiers auf dem Gelände der ehemaligen Sektkellerei Schloss Wachenheim.
Um einen für die vorgesehene Nutzung angemessenen, großzügigen und besonnten Freiraum für die 85 Kinder schaffen zu können, wird vorgeschlagen, das langgestreckte Gebäude als Grenzbebauung entlang der östlichen Grundstücksgrenze zu errichten. Die Größe des Freiraumes für die Kinder beträgt 1.000 m2. Dieser Garten wird entsprechend den Anforderungen an eine Kindertagesstätte gestaltet. Entlang der Grundstücksgrenze werden Nebenräume angeordnet, so dass hier keine Fenster vorgesehen sind.
Das Gebäude besitzt die Außenabmessungen von 16,625 m x 45,385 m. Das Haus besitzt zwei Geschosse. Die Traufhöhe beträgt 6,5 m über OKG, die Firsthöhe beträgt 8,0 m über OKG. Das Haus hat ein Satteldach mit einer Dachneigung von 10° und ist nicht unterkellert.
Die Erschließung des Grundstücks erfolgt von Norden von der Planstraße F. Die Umwehrung des Grundstücks springt im Zugangsbereich von der Fahrbahnvorderkante zurück, so dass hier einerseits ein geschützter Vorbereich für die Kinder entsteht, andererseits auch eine Haltebucht für die Anlieferung der Küche angeboten werden kann. Nach dem Passieren des Kindergarteneingangstores wird ein kleiner und baumbestandener (Kupferfelsenbirne – Amelanchier lamarckii) Eingangsbereich mit Sitzmöglichkeit angeboten. Hier befinden sich überdachte Fahrradstellplätze. Von diesem Vorbereich aus wird das Haus über einen gedeckten Eingangsbereich betreten. Anschließend an die gedeckten Fahrradstellplätze wird der erforderliche Müllabstellraum angeordnet. Die nachzuweisenden PKW- Stellplätze befinden sich im Norden des Grundstücks ebenfalls erschlossen von der Planstraße F.
Die Abstandsflächen können auf dem eigenen Grundstück nachgewiesen werden.
Gebäudeorganisation
Das Gebäude ist entsprechend den Prämissen des Holzbaus auf orthogonalem Grundriss entwickelt. Im Erdgeschoss wird das Gebäude über einen gedeckten Eingangsbereich betreten. An diesen schließt sich eine Windfangzone und das Foyer an. Im Norden des Erdgeschosses befindet sich der Bereich der Ausgabeküche. Diese wird auf direktem Weg von dem gedeckten Eingangsbereich erschlossen und hat eine unmittelbare Verbindung zu dem Bistro und der Kinderküche.
Anschließend an das Foyer ist der Mehrzweckraum verortet – dieser ist auch für eine „öffentliche Nutzung“ geeignet und vorgesehen.
Im ruhigen südlichen Bereich des Erdgeschosses befindet sich der Krippenbereich, bestehend aus: Gruppenraum, Schlafraum, Sanitärraum, Garderobenbereich und Abstellraum.
Auf der Südseite des Erdgeschosses befinden das Büro Kindergartenleitung und das Elternsprechzimmer.
Die lichte Raumhöhe des Erdgeschosse beträgt durchgehend 2,75 Meter.
Im Obergeschoss – erschlossen von einer großzügigen Treppenanlage – befinden sich die Räume des Kindergartens.
Das Gebäude weist einen längs zonierten (streifigen) Grundriss auf. Die Aufenthaltsräume der Kinder befinden sich ausschließlich auf der besonnten Westseite des Gebäudes, mit direktem Kontakt zum angrenzenden Garten. In der Kernzone befinden sich die Bewegungsflure mit den Garderobenbereichen. Die Belichtung der Kernzone erfolgt durch Oberlichter. Die Kernzone nimmt ebenfalls die Treppenanlage auf, über einen Luftraum wird im Bereich des Foyers eine räumliche Verbindung zwischen den beiden Geschossen hergestellt. Die Ostfassade (Grenzbebauung) lässt keine Fensteröffnungen zu. Hier befinden sich Nebenräume z.B. Abstellräume, WC- Räume, Duschraum, Putzmittelräume etc.
Durch die Dachneigung von 10° profitieren die Aufenthaltsräume im Obergeschoss von einer hö-heren lichten Raumhöhe.
Alle Aufenthaltsräume für Kinder und der Mehrzeckraum verfügen über bodenstehende Fen-stertüren und haben somit jeweils eine direkte Verbindung zum Außenraum.
Durch die Gestaltung des Grundrisses, der betreffenden Bauwerksanschlüsse und des Einbaus einer Aufzugsanlage kann die Barrierefreiheit für das ganze Gebäude nachgewiesen werden.
Der Westfassade vorgelagert ist eine Balkonanlage. Von hier aus führt eine Treppe in den Garten. Diese Balkonanlage dient einerseits der Verbindung der Aufenthaltsräume im Obergeschoss (auch hinsichtlich der brandschutzrechtlich erforderlichen Erschließung – Rettungsweg), andererseits gewährleistet sie auch eine wirksame Beschattung der Räume im Erdgeschoss.
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Ansicht von Süden
Längsschnitt
Ansicht / Querschnitt
Querschnitte
Querschnitt / Ansicht
Perspektive
Fassadenausschnitt
Modell











